St. Johann Baptist und Arnold von Siegen

Arnold von Siegen

 

Die römisch-katholische Johann-Baptist-Kirche ist eine der ältesten Kölner Kirchen

Sie wurde 948 erstmals erwähnt und ist seit 1080 als Pfarrkirche bezeugt.

Der Kirchenbau stammt aus verschiedenen Epochen. Der romanische Neubau aus dem 13. Jahrhundert wurde im 14.und 16. Jahrhundert durch gotische Anbauten erweitert. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche durch Bombenangriffe (1943/44) stark zerstört. Nach dem Krieg wurde die Kirche in den 50er Jahren durch den Architekten Karl Band wiederaufgebaut. Ihm gelang es das Alte mit Neuem zu verbinden.

Foto: © Rheinisches Bildarchiv Reproduktions-Nr: rba_d006171
Bildnachweis: Rheinisches Bildarchiv Köln
Sander, August; Köln wie es war, Köln, 1920/1939, Kölnisches Stadtmuseum (Köln)
Reproduktions-Nr: rba_d006172
Bildnachweis: Rheinisches Foto: © Rheinisches Bildarchiv Bildarchiv Köln
Sander, August; Köln wie es war, Köln, 1920/1939, Kölnisches Stadtmuseum (Köln)
Reproduktions-Nr: rba_d006173
Bildnachweis: Rheinisches Bildarchiv Köln
Sander, August; Köln wie es war, Köln, 1920/1939, Kölnisches Stadtmuseum (Köln)
Foto: © Rheinisches Bildarchiv Zapp, Fritz, Köln, Altstadt-Süd, Severinstraße / Ecke Spielmannsgasse, Sankt Johann Baptist, Silbergelatine, Glas, Köln, , , rba_720026.

Das architektonische Konzept von mittelalterlichem Kern und Anbauten und Turm aus der Neuzeit fand große Anerkennung.

St. Johann Baptist

2004 kam der 44m hohe Kirchturm von St. Johann Baptist als „Schiefer Turm von Köln“ in die Presse . Während der Bauarbeiten für die Nord-Süd-Stadtbahn neigte sich im September 2004 der Turm um 77cm in Westrichtung. Am Vortag war ein Versorgungsschacht in 14m Tiefe unter der Kirche vorgetrieben worden. Um den Einsturz des Kirchturms zu verhindern wurde er Stahlprofilen von außen schräg abgestützt. Die Hohlräume unter dem Turm wurden mit Beton verfüllt. Einem Gutachten zufolge hätte der Turm ohne Stützen weiter so stehen bleiben können, doch der Kirchenvorstand entschied sich für die Wiederaufrichtung. Mithilfe von Hydraulikpressen wurde der Turm in kontrollierten 10 mm-Schritten angehoben. Die Reparaturarbeiten kosteten etwa eine Million Euro und wurden von der Versicherung der Kölner Verkehrs-Betrieb übernommen.

Seit 2009 dient sie auch als Jugendpastorales Zentrum in der Stadt Köln, das sich den Namen „CRUX“ gegeben hat.

Auf dem Vorplatz zur Kirch befindet sich heute der

Arnold von Siegen Brunnen

Arnold von Siegen (* um 1500 in Köln; † 8. Januar 1579 in Köln) war ein Ratsherr und Bürgermeister im Köln der frühen Neuzeit.[1] Er war zudem kaiserlicher Rat und wurde in den Ritterstand erhoben.

Arnold von Siegen wurde zwölf Mal zum Bürgermeister seiner Heimatstadt gewählt. Er bekleidete auch wiederholt das Amt als Rentmeister und war an der alten Universität zu Köln, als Provisor bestallt.

Hermann von Weinsberg, einer der Ratsherren, beschrieb „Arnold“ in seinem Gedenkbuch als Menschen mit gewinnendem Wesen und lobte seine „feine Beredsamkeit“. Diese Eigenschaften, gepaart mit einem gewandten Auftreten, machten ihn im Kreis seiner Ratskollegen beliebt und brachten ihm früh die Rolle des städtischen Unterhändlers ein. So wurde er oftmals zum kaiserlichen Hof, zu Reichs- und Städtetagen als ihr Vertrauensmann entsandt. Im Jahr 1526 war er als Vertreter Kölns auf dem Reichstag zu Speyer und unterzeichnete dort für die Stadt eine Denkschrift, die vermittelnd Einfluss auf die religiösen Gegensätze unter den Reichsstädten nehmen sollte. Auch gehörte er einer Delegation nach Spanien an, welche dort den Kaiser Karl über den Stand der kirchlichen Angelegenheiten in Deutschland informieren sollte. Bei dieser Gelegenheit bekräftigte Siegen den streng katholischen Standpunkt des Kölner Rates und gewann dadurch das Vertrauen des Kaisers, der ihn später zum Ritter schlug und zu seinem Rat ernannte. In dieser ihn auszeichnenden Stellung verblieb er auch unter dem Nachfolger Karls, König Ferdinand.

Siegens fromme Gesinnung zeigte sich auch in seiner Wohltätigkeit hinsichtlich seiner Pfarrkirche zum heiligen Johann Baptist. Für diese übernahm er die Kosten einer umfangreichen Erweiterung und Ausschmückung, sowie die Dotation der Pfarrstelle und eine große Armenstiftung. Er schenkte der Kirche einen Altar, dessen Flügelbilder Barthel Bruyn gemalt hatte. Unter den von Bruyn dargestellten Personen wurden auf Wunsch des Auftraggebers auch Arnold von Siegen und seine Frau kniend dargestellt. Diese Bilder befinden sich in der Boisseréeschen Sammlung in der Alten Pinakothek in München.

Arnold von Siegen

Heute erinnert an den Kölner Bürgermeister eine 1966 von der Künstlerin Elisabeth Baumeister-Bühler geschaffene Brunnenanlage vor der Kirche „Zint Jan“ (St. Johann Baptist), sowie die Benennung einer kleinen Anliegerstraße, hinter der Kirche St. Johan Baptist gelegen, an einen der einflussreichsten Bürgermeister des 16. Jahrhunderts.

Arnold von Siegen

Quellen:

https://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Johbap/

https://de.wikipedia.org/wiki/St._Johann_Baptist_(K%C3%B6ln)

https://de.wikipedia.org/wiki/Arnold_von_Siegen