Ulrepforte und die Stadtmauer

Ulrepforte

 

Zum Schutze der Stadt Köln wurde die Ulrepforte zu Beginn des 13. Jahrhunderts als Teil der Stadtmauer errichtet. Wachleute hielten von dem kleinen Doppelturmtor Ausschau und regelten den Verkehr in die Stadt.

Da die Ulrepforte an keiner der bedeutenden Eingangsstraßen ist bot sie nur Zugang zu Feldern, die Wachleute hatten nicht viel zu tun.

Ulrepforte, Köln, (rba_mf136897)

800 Jahre später beherbergt dieses Stadttor immer noch Uniformierte, es ist das Quartier der Karnevalsgesellschaft „Kölsche Funke ru-wieß vun 1823 e.V.“ Mit ihrer Unterstützung und der Hilfe eines Fördervereins wurde die Pforte saniert und erneuert.

Ulrepforte

Der Name leitet sich von dem mittelhochdeutschen Wort ulner oder euler (Töpfer)ab. Wegen der Brandgefahr mussten diese ihr Handwerk in unbewohnteren Gegenden ausüben.

1268 versuchte der von den Bürgern vertriebene Erzbischof Engelbert II. mit seinen Anhängern in die Stadt einzudringen. In einer blutigen Schlacht an der Ulrepforte wurde die Unabhängigkeit der Stadt verteidigt. Ein Reliefdenkmal zeugt noch heute von diesem Ereignis.

Im 15. Jahrhundert wurde die Nutzung als Stadttor zurückgestellt und eine Mühle für das nahe gelegene Kartäuserkloster aufgesetzt.

Als die Stadtmauer im 19. Jahrhundert abgerissen wurde blieb die Ulrepforte als Denkmal erhalten. Die Mühle wurde abgebaut, eine neugotische Turmhaube aufgesetzt und eine Gaststätte im Vorbau eingerichtet.

Im zweiten Weltkrieg wurde die Ulrepforte als Luftschutzraum genutzt.

1907 fällt die Ulrepforte durch eine Schenkung an die Stadt Köln, die sie als Gaststätte verpachtet.

1955 übernehmen die „Kölsche Funke rut-wiess vun 1823 e.V.“, die sich u.a. als Nachfolger der ehemaligen kölnischen Stadtsoldaten verstehen, die Ulrepforte in Erbpacht. Die Gesamtanlage wird bis heute mit hohem finanziellen und ideellem Aufwand restauriert und für Vereinszwecke genutzt.

Ulrepforte

Die Ulrepforte ist eigentlich nur das alte Stadttor. Heute wird im allgemeinen Sprachgebrauch die Gesamtanlage, also das Tor, der Mühlenturm und die Kaponniére, als Ulrepforte bezeichnet.

Beim Ulretor handelt es sich um ein sog. Doppelturmtor, einen mehrgeschossigen Mittelbau mit Durchfahrt. An den feldseitigen Kanten sind Schalen oder Röhren angefügt. Im Südwesten der Stadt, wo sich unübersichtliches Gelände -auch vor dem Ulretor- erstreckte, überragte der Mittelbau der Stadttore die Flankentürme um ein zusätzliches Geschoß. Das Prinzip der Doppelturmtore geht auf römische Ursprünge zurück. Gleichwohl sind lt. Prof. Dr. Udo Mainzer die Tore Kölns eine eigenschöpferische Leistung, welche die Blüte Kölner Baukunst widerspiegelt.Nach seiner Auffassung war die spätstaufische Bewehrung der Stadt Köln der Anfang der nun eintretenden Welle von Stadtbefestigungen im Rheinland.

Quellen:

https://www.nrw-stiftung.de/projekte/projekt.php?pid=359

https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrepforte

https://www.rote-funken.de/index.php/rote-funken/geschichte/die-ulrepforte