Basilika Sankt Severin

 

 

Die katholische Pfarrkirche St. Severin ist dem Heiligen Severin geweiht, nach dem das Stadtviertel, Straße und Brücke ihren Namen erhalten haben. Nur ca. 300 m vom Rheinufer entfernt, auf einer kleinen Erhebung gebaut, bildet sie mit ihrer Dreiturmsilhouette einen eindrucksvollen Abschluss des Stadtpanoramas im Süden.

Aufgrund der ursprünglichen Bauweise gehört die Basilika St. Severin zu den zwölf großen romanischen Kirchen in Köln.

Basilika bezeichnet hier aus architektonischer Sicht eine Kirche, deren Innenraum durch Pfeiler oder Säulenreihen in drei oder mehrere Längsschiffe unterteilt ist deren mittleres deutlich höher als die seitlichen ist. So entsteht im Mittelschiff eine hochgelegene Fensterzone, die mehr Lichteinfall ermöglicht.

Ein erster kleiner Kirchenbau des 4. Jahrhunderts befand sich auf einem römischen Gräberfeld. Beim Grab des heiligen Bischofs Severin wurde im 8. Jahrhundert eine Gemeinschaft von Klerikern gegründet. Die ältesten Teile der Stiftskirche stammen aus dem 10. Jahrhundert. Spätere Erweiterungen und Veränderungen spiegeln die gesamte Epoche der Kölner Baukunst bis zum Ausgang der Gotik wider. Im Inneren ist die alte Ausstattung zu großen Teilen erhalten.

Foto: © Rheinisches Bildarchiv Reproduktions-Nr: rba_d006192 Bildnachweis: Rheinisches Bildarchiv Köln Sander, August; Köln wie es war, Köln, 1920/1939, Kölnisches Stadtmuseum (Köln)
Foto: © Rheinisches Bildarchiv Reproduktions-Nr: rba_d006191 Bildnachweis: Rheinisches Bildarchiv Köln Sander, August; Köln wie es war, Köln, 1920/1939, Kölnisches Stadtmuseum (Köln)

1945 schlug eine Brandbombe in den Turm an der Ostseite ein und zerstörte große Teile der Kirche. Die Beseitigung der Kriegsschäden dauerte bis 1961 an.

St. Severin

Severin ist der dritte überlieferte Bischof von Köln, er trat sein Amt in der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts an. In der Legende wird er wegen seiner Fähigkeit gerühmt, himmlischen Gesang wahrnehmen zu können. Es gibt jedoch keine gesicherten Nachrichten über sein Wirken. Sein Gedenktag ist der 23. Oktober. Der Name bedeutet der Strenge (lat.), er gilt als Patron von Köln; der Weber; für Regen; gegen Unglück und Trockenheit.

Eine Bauernregel besagt: Wenn’s St. Severin gefällt, / bringt er mit die erste Kält‘. (Spätestens ab Severin ist mit Frost als Vorbote des Winters zu rechnen.)

In Köln wurde Severin sehr verehrt. Ende des 11. Jahrhunderts wurde ein Schrein für seine Reliquien gestiftet. 1798 musste der Schrein eingeschmolzen werden um die Finanzforderungen der französischen Besatzung zu bezahlen, übrig blieb eine Emailscheibe mit seiner Darstellung.

1819 wurde ein neuer, bescheidenerer Schrein gefertigt. 1999 wurde dieser Reliquienschrein geöffnet und festgestellt, dass die Gebeine aus der Zeit um 400 stammen; die Untersuchung einer Zahnwurzel ergab, dass der Verstorbene 55 Jahre alt war.

Wer detailliertere Informationen zur Baugeschichte erhalten möchte findet diese beim Verein der romanischen Kirchen in Köln.

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/St._Severin_(K%C3%B6ln)

https://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-severin-koeln/Kirchen/St_Severin/index.html

https://www.romanische-kirchen-koeln.de/index.php?id=severin

Rheinische Kunststätten, Heft 196, 3. Auflage 1997, ISBN 3-88094-816-X