Werbe- und Informationsmaterial zum Download
Flyer

Visitenkarte

Postkarte

Plakat

Für jeden Infopunkt wurde eine Bronzeplatte im Gehweg der Severinstrasse verlegt.
Hier finden Sie die Links um unsere App SEVERINSVIERTEL aus dem Google PlayStore oder aus dem Apple App Store installieren (ab Mai 2019).
Für die Benutzung ist nur die Freigabe der Standortinformationen sowie der Zugriff auf Bilddaten/ Kamera (wegen QR Codes, für Orte wo aus technischen Gründen keine Sender vorhanden sind) notwendig. Keine Sorge der Datenschutz ist gewährleistet, es werden keine Daten aufgezeichnet und auch keine Bilder von Ihnen übertragen.
Severinstraße (in Kölsch: Vringsstroß) ist der Name einer 995 Meter langen Straße in Nord-Süd-Richtung, die zwischen Chlodwigplatz und Waidmarkt in der Kölner Altstadt-Süd verläuft.
Betrachtet man die Hausnummern an den Fassaden der Häuser, so fällt auf etwas ungewöhnliches auf. Die Zählung beginnt am Chlodwigplatz und endet in Richtung Dom.
Normalerweise starten die Zahlen in großen Kölner Straßen von der Mitte der Stadt.
Aber warum ist das so? Ein genaue Antwort kann nicht gegeben werden, aber es gibt Hinweise:
„Je vous prie de le discuter avec Monsieur le Professeur Wallraf.“
Die Universität Köln hat die Geschichte der Straßenumbennungen hier zusammengefasst:
Ferdinand Franz Wallraf (1748-1824) – Eine Spurensuche in Köln
Ferdinand Franz Wallraf (1748-1824) – Eine Spurensuche in Köln
Die Kölner Südstadt bietet ein kreatives, entspanntes und inspirierendes Umfeld für viele interessante Persönlichkeiten.
Hier eine kleine Auswahl derer, die mit der Südstadt verbunden sind, oder dort ihre Basis gefunden haben.
Alle Bilder und Zitate: https://de.wikipedia.org
Die Geschichte des heutigen ODEON-Kinos beginnt Mitte der 50’er Jahre. Das Wochenschau- und Spielfilmkino im Nachkriegsdeutschland boomt. 1956 eröffnet die Kinobetriebsgesellschaft ‚Filmbühne Dr. Sander KG‘ unter dem Namen ‚RHENANIA‘ an Stelle der im Krieg völlig zerstörten ‚Vrings-Oper‘ einen großzügigen Kinoneubau mit 700 Plätzen. Filme wie ‚Der Hauptmann von Köpenick‘ mit Heinz Rühmann oder die ‚Trapp Familie‘ füllen das geräumige Kino mühelos über Monate.
Anfang der Siebziger Jahre beginnt in Deutschland das große Kinosterben der 50’er Jahre Filmpaläste. Die weite Verbreitung des Fernsehens lässt die Besucher zu Hause bleiben. Auch im ODEON gehend die Besucherzahlen dramatisch zurück. Entsprechend häufig wechseln die Betreiber des Kinos. Erst Ende der Siebziger Jahre beginnt für das ODEON eine neue Phase der Stabilität durch die Umwandlung des Kinobetriebs in ein Theater. ‚Theater im Vringsveedel‘ heißt es offiziel von 1977 bis Dezember 1986, aber vor allem als nach seiner Betreiberin benanntes ‚TRUDE HERR-THEATER‘ ist es auch heute noch im Gedächtnis vieler Kölner.
Trude Herr war eine Kölner Schauspielerin, Sängerin und Theaterdirektorin. Sie wurde in 1927 Köln-Kalk geboren und starb 1991 in Südfrankreich.
In den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts trat sie immer wieder zur Karnevalszeit auf verschiedenen Bühnen als Sängerin und Büttenrednerin auf.
Ihren größten Hit landete sie 1960 mit „Ich will keine Schokolade (ich will lieber einen Mann)“, der mehrfach von anderen Künstlern gecovert wurde (u. a. eine Version von Dirk Bach).
1977 eröffnete sie auf der Severinstraße ihr Volkstheater „Theater im Vringsveedel“ (heute ODEON-Lichtspieltheater) als Alternative zum etablierten Millowitsch-Theater.
Der Spielplan dauerte nur von September bis Ende Dezember, die restliche Zeit war das Theater anderweitig vermietet oder stand leer. Die Stücke schrieb sie selbst (z.B. „Die kölsche Gheisa“, „Scheidung auf Kölsch“), alle eine Mischung aus kölschem Humor, kölscher Sentimentalität und ein wenig Vulgariät. Beim Publikum waren diese Stücke ein großer Erfolg, das zeigt die Besucherauslastung von 97 Prozent. Ohne städtische Zuschüsse, die sie vergebliche beantragte, musste dasTheaterexperiment leider 1986 beendet werden.
Nicht nur die Gedenktafel vor dem ehemaligen Theater, sondern auch ein weiteres Denkmal erinnert an die Künstlerin.
Im Park, neben dem heutigen Bürgerhaus Stollwerck befindet sich eine dreiteilige metallene Skulptur. Sie zeigt „et Trudi“ in drei für sie typischen Posen mit drei Gesichtern: Als verträumte Frau, als Sängerin, als Schauspielerin. Nur mit Unterstützung des lokalen Trude-Herr-Fanclubs konnte sie 2012/2013 fertiggestellt werden.
So schließt sich für die Sängerin der Kreis mit ihrem größten Hit über „Schokolade“ vor der ehemaligen größten Schokoladenfabrik Kölns.
1987 wird das ‚Theater im Vringsveedel‘ von den damaligen Betreibern des ‚Broadway‘ und ‚Off-Broadway‘ vormals ‚Lupe(1)‘, Albrecht Winterberg und Heinz Holzapfel (u.a.) übernommen, vollständig renoviert und im Oktober unter seinem heutigen Namen ODEON als Kino wiedereröffnet.
1994 wird das Kino in der Südstadt zusammen mit dem Broadway auf der Ehrenstraße und dem Off-Broadway auf der Zülpicherstraße von der ‚Arthaus-Lichtspieltheater Betriebs-GmbH‘, einer Tochter der ‚Kinowelt-Medien-AG‘, übernommen.
Durch die spektakuläre Krise des Kinowelt-Mutterkonzerns muss die ‚Arthaus‘-Tochter den Betrieb ihrer Filmkunstkinos im Jahr 2001 in ganz Deutschland einstellen. Am 30.11.2001 wird das Odeon-Kino in Köln zusammen mit dem Broadway geschlossen, obwohl sich rund 25.000 Kölner mit ihren Unterschriften für den Erhalt der Kinos eingesetzt hatten. Nach einer gut dreimonatigen Schließung und einer grundlegenden Renovierung, ermöglicht durch eine Sofortmaßnahme der Filmstiftung NRW, wird das ODEON am Mittwoch den 6. März 2002 mit einer Preview der französischen Kömödie ‚Tanguy‘ von der zur Rettung des ODEONS gegründeten ODEON-Lichtspieltheater GmbH (Dieter Hertel, Jürgen Lütz, Christian Schmalz und Angela Wilde) neueröffnet.
Der reguläre Spielbetrieb startet am Donnerstag den 7.März 2002 mit der Premiere von Wim Wenders BAP-Film ‚Viel passiert‘ in dem neben BAP und Wolfgang Niedecken auch Köln und die Kölner Südstadt eine wichtige Rolle spielen.
Vom ersten Tag an wird das neue ODEON-Lichtspieltheater mit seinem ausgewählten und abwechslungsreichen Filmkunstprogramm von den Kölnern angenommen. Akustikbaumaßnahmen im Saal und Verbesserungen der Ton- und Projektionstechnik garantieren Vorstellungen, die allen modernen Ansprüchen des Kinobesuchs gerecht werden. Der großzügige Kinosaal mit seinen 374 Plätzen beeindruckt durch seine nostalgische Filmpalast Atmosphäre und seine 84 m2 große Leinwand.
Darüber hinaus locken das Café des ODEONS und der Biergarten nicht nur Filmbesucher in das Kino der Südstadt.
https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290326
Der Namensgeber Karl Berbuer war eigentlich gelernter Bäcker. Jedoch machten ihn nicht seine Backwaren, sondern sein Liedgut bekannt. 1948 erschien als Anspielung auf die deutsche Aufteilung unter den Besatzungsmächten der Karnevalsschlager „Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien“. Bald wurde das Lied in ganz Deutschlandbekannt. In der frühen Nachkriegszeit wurde es auch manchmal vor internationalen Sportbegegnungen gespielt, da es noch keine eigene Nationalhymne gab.
Ein weiterer Hit war „Heidewitzka, Herr Kapitän“. In den Anfangsjahren der Bundesrepublik Deutschland diente auch dieses Lied gelegentlich als Ersatz-Hymne; so wurde Bundeskanzler Konrad Adenauer bei seinem Besuch im Jahr 1950 in Chicago mit Heidewitzka, Herr Kapitän empfangen.
Das Brunnenschiff „Müllemer Böötche“ ähnelt einer umgedrehten Narrenkappe, auch die Figuren hinter der Reling erinnern an den Karneval. Zu entdecken sind zwei Heinzelmännchen, die Kölner Straßenmusiker „Orgels Palm“ (Orgeldreher) und „Fleuten-Arnöldche“ (Flötenspieler), zwei musizierende Deutzer Lappenclowns an der Pauke und am Becken, ein tanzender Funke mit Mariechen und natürlich Berbuer selbst in Karnevalsuniform und mit Narrenkappe auf dem Kopf. Um seinen Hals hängen verschiedene Karnevalsorden. Mutter Colonia überwacht das lustige Treiben der drehbaren Figuren von der Bugspitze aus. Am Bootsrand stehen Notenschrift und Textzeilen aus seinen Werken.
Zu Ehren Karl Berbuers sollte ein lebendiges Kunstwerk auf dem Platz entstehen, genauso lebendig wie seine Lieder. 1987 wurde der Brunnen aufgestellt, gestaltet von dem Aachener Bildhauer Bonifatius Stirnberg.
Auch auf anderen Plätzen werden Kölner Karnevalisten geehrt. Komponist Willi Ostermann (1876-1936) erhielt einen Brunnen in der Altstadt. Sängerin Trude Herr (1927-1991) wurde mit einem Straßennamen im Severinsviertel verewigt. Und Schauspieler Willy Millowitsch (1909-1999) bekam eine Bronzestatue auf dem Eisenmarkt in der Altstadt unweit des Hänneschen Theaters.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bonifatius_Stirnberg
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Berbuer
Imgrund, Bernd: 111 Kölner Orte, die man gesehen haben muss, Bd.1, Emons-Verlag, 2008
Als die Severinsbrücke 1959 eingeweiht wurde bestand direkt der Wunsch dem Namensgeber ein Denkmal zu errichten. Der Kölner Bildhauer Prof. Elmar Hillebrand (1925-2016) wurde 1964 vom Rat der Stadt Köln beauftragt ein Severinsdenkmal zu gestalten.
1968 wurde das Denkmal von dem damaligen Oberbürgermeister Theo Burauen eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben. Die Skulptur ist knapp 4, 5 m hoch und ca. 20 Tonnen schwer, gefertigt aus Lahnmarmor, d.h. polierbarem Kalkstein.
Sie steht nun vor der Kirche Johann Baptist und wacht über die Severinsbrücke und das Severinsviertel.
Da die Skulptur stark verschmutzt und auch teilweise beschädigt war haben sich engagierte Bürger um den Sohn des Bildhauers bemüht das Kunstwerk wieder in Schuß zu bringen. Nachdem Spenden gesammelt wurden griff die Stadt das Vorhaben er Initiative auf und übernahm den Großteil der Kosten der Instandsetzung.
Der heilige Severin war der dritte bekannte Bischof von Köln. Im Jahr 376 soll er in Köln ein Monasterium zu Ehren der Märtyrer Cornelius und Cyprianus geweiht haben. Hieraus entstand das spätere Stift St. Severin.
Die Legende des hlg. Severin besagt, dass seine Reliquien in seiner Vaterstadt Bordeaux zu finden sind, nachdem er dorthin zurückkehrt. Nachdem es drei Jahre in Köln nicht geregnet hat träumt ein Domvikar er solle die die Reliquien Severins aus Bordeaux zur Hilfe holen. Die Franzosen lehnen zuerst entschieden ab, erlauben aber nach langem Bitten und vielen Geschenken den halben Bischof Severin nach Köln zurückzubringen. Tatsächlich beginnt es nach der Ankunft zu regnen und zum Dank wird der Schrein im Chor der Severinskirche aufgestellt.
Der Heilige ist Schutzpatron der Stadt Köln sowie der Weber. Er wird bei Trockenheit für Regen angerufen. Zudem soll er bei Unglück helfen. Die katholische Kirche gedenkt seiner am 23. Oktober, die orthodoxen Christen am 8. Januar.
https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-277960
www.heiligenlexikon.de: Ökumenisches Heiligenlexikon, Severin von Köln
Martin Stankowski: Köln. Der andere Stadtführer, Bd. 2, 1997 Kiepenheuer & Witsch
Die spätbarocke Kirche wurde ab 1765 errichtet und 1771 geweiht. Sie ist eine Stiftung der Brüder Everhard Anton und Franz Jacob Gabriel von Groote.
Seit dem 14. Jahrhundert lag an ihrer Stelle ein sogenannter Elendsfriedhof. So nennt man den Ort, an dem vor allem Fremde (besonders Pilger), Heimatlose, Arme (=Elende) bestattet wurden. Ebenso war dies die letzte Ruhestätte für Ehrlose, d.h. Selbstmörder, Hingerichtete oder „unkatholische“ Toten (so nannte man diese ab dem 16. Jahrhundert).
Die Familie von Groote war um 1580 aus Gent über Antwerpen nach Köln geflohen, sie wurde wegen ihres katholischen Glaubens in den südlichen Niederlanden verfolgt. So konnte sie das Schicksal der „Ehrlosen“ gut nachvollziehen.
St. Gregorius war der letzte Kölner Sakralbau vor dem Einmarsch der Franzosen und dem Ende der reichsstädtischen Zeit im Jahre 1794. Im zweiten Weltkrieg blieben nur die Außenmauern stehen.
Ab 1952/53 wurde sie unter der Leitung des Architekten Karl Band bis 1967 wiederaufgebaut. Ebenso wurde von Band die Schönstatt-Kapelle angebaut. Im ehemaligen Wohnhaus der Familie von Groote (dem „Schönstatthaus“) lebten die Schönstätter Mariensschwestern und pflegten jahrelang das Gelände.
Karl Band zählte zu dem Kreis der „Kölner Schule“, die tonangebenden Architektenszene um Rudolf Schwarz, Dominikus und Gottfried Böhm, die sich im kriegszerstörten Köln um den Wiederaufbau der Stadt bemühten.
2015 wurde auch die Renovierung des Innenraums fertiggestellt und feierlich zum 250-jährigen Jubiläums der Grundsteinlegung wieder eingeweiht werden.
St. Gregorius ist die letzte erhaltene der ehemals 30 Kölner Eigen- oder Familienkirchen, sie ist noch immer im Besitz der Familie von Groote. Jedoch nur an jedem 1. November (Allerheiligen) und bei Taufen, Hochzeiten oder Jubiläen von Familienmitgliedern, bleiben die von Grootes im Gottesdienst in St. Gregorius Am Elend zu Köln unter sich.