Bei der Namensgebung der Kölner Ringe sollte auch auf die Entwicklung der deutschen Geschichte hingewiesen werden.
Nach Ende der Römerherrschaft waren es die Merowinger, die zu den einflussreichsten Herrschern in Europa wurden. So wird mit dem Chlodwigplatz auch der erste Merowingerkönig Chlodwig geehrt.
Chlodwig I. (geb. 466 n. Chr.) übernahm im Jahr 482 n. Chr. im Alter von 16 Jahren die Herrschaft und gilt als der Begründer der Merowinger-Dynastie. Bekannt ist er für seinen skrupellosen und grausamen Regierungsstil
Am Chlodwigplatz kann man eines der letzten erhalten Stadttore der mittelalterlichen Stadtmauer bewundern, die Severinstorburg. Um die Stadt zu erweitern beschloss man 1882 die mittelalterliche Stadtmauer und auch die Tore abzureißen. Nur durch massiven Protest der Bürger konnte erreicht werden, dass wenigsten 3 große Tore vor der Zerstörung bewahrt wurden.
Auch weitere Ereignisse werden in Köln mit dem Chlodwigplatz verknüpft:
Mittlerweile beginnt jedes Jahr der Rosenmontagszug am Chlodwigplatz.
Am 9. November 1992 versammelten sich 100.000 Menschen auf dem Chlodwigplatz in Köln. Künstler der Kölner Musikszene hatten zu einem Konzert „gegen Rassismus und Neonazis“ aufgerufen. Vorausgegangen war eine Welle von Übergriffen mit ausländerfeindlichem Hintergrund. Unter „Arsch huh – Zäng ussenander“ ist diese Kölner Kampagne gegen rechte Gewalt bekannt geworden.
Ebenso mit der Adresse Chlodwigplatz ist das Brauhaus Früh im Veedel verknüpft. Im Volksmund wird die Kneipe auch „Invalidendom“ genannt. Eine Erklärungsmöglichkeit dafür sind die neogotischen Maßwerkfenster, die an den Invalidendom in Paris erinnern. Schlüssiger ist jedoch folgende Verbindung zum Vorbild aus Frankreich.
Der Invalidendom in Paris wurde von Ludwig IVX. zur Versorgung der Kriegsversehrten in Auftrag gegeben. Auch im Kölner Brauhaus an der Severinstorburg trafen sich bereits morgens früh die südstädtischen Veteranen des ersten Weltkriegs zu Bier und Schnaps, viele hatten von Ihnen im Krieg Gliedmaßen verloren, waren also Invaliden.
Quellen
https://www.ksta.de/koelner-historie-unser-mann-vom-chlodwigplatz-13727486
http://www.bilderbuch-koeln.de/Strassen/Chlodwigplatz
Imgrund, Bernd: 111 Kölner Orte, die man gesehen haben muss, Bd.1, Emons-Verlag, 2008
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Chlodwigplatz_Koeln_1904.jpg