Chlodwigplatz

 

Bei der Namensgebung der Kölner Ringe sollte auch auf die Entwicklung der deutschen Geschichte hingewiesen werden.

Nach Ende der Römerherrschaft waren es die Merowinger, die zu den einflussreichsten Herrschern in Europa wurden. So wird mit dem Chlodwigplatz auch der erste Merowingerkönig Chlodwig geehrt.

Chlodwig I. (geb. 466 n. Chr.) übernahm im Jahr 482 n. Chr. im Alter von 16 Jahren die Herrschaft und gilt als der Begründer der Merowinger-Dynastie. Bekannt ist er für seinen skrupellosen und grausamen Regierungsstil

Am Chlodwigplatz kann man eines der letzten erhalten Stadttore der mittelalterlichen Stadtmauer bewundern, die Severinstorburg.  Um die Stadt zu erweitern beschloss man 1882 die mittelalterliche Stadtmauer und auch die Tore abzureißen. Nur durch massiven Protest der Bürger konnte erreicht werden, dass wenigsten 3 große Tore vor der Zerstörung bewahrt wurden.

Foto: © Rheinisches Bildarchiv 1904 Siemens und Halske AG, Photoalbum „Bahnen der Stadt Cöln a./Rhein“Pappe, Berlin /
Köln, Meier, Wolfgang F., , rba_c017078.
Straßenbahn Linie 5 – Chlodwigplatz auf dem Neumarkt um 1910, , , rba_093799.
Chlodwigplatz, mit Severinstor, Fliegerschäden, Luftbild, um 1945, , , rba_072448.
Foto: © Rheinisches Bildarchiv Köln,Chlodwigplatz 1953 Nord-Ost-Seite rba_mfL000177_03
Foto: © Rheinisches Bildarchiv Köln, Chlodwigplatz 1-3 1980 rba_mfL003406_02
Chlodwigplatz 1983 mit Severinstorburg, Köln, (rba_c003408)

Auch weitere Ereignisse werden in Köln mit dem Chlodwigplatz verknüpft:

Mittlerweile beginnt jedes Jahr der Rosenmontagszug am Chlodwigplatz.

Chlodwigplatz
Chlodwigplatz nach Umbau Südseite 2016

Chlodwigplatz

Am 9. November 1992 versammelten sich 100.000 Menschen auf dem Chlodwigplatz in Köln. Künstler der Kölner Musikszene hatten zu einem Konzert „gegen Rassismus und Neonazis“ aufgerufen. Vorausgegangen war eine Welle von Übergriffen mit ausländerfeindlichem Hintergrund. Unter  „Arsch huh – Zäng ussenander“ ist diese Kölner Kampagne gegen rechte Gewalt bekannt geworden.

Ebenso mit der Adresse Chlodwigplatz ist das Brauhaus Früh im Veedel verknüpft. Im Volksmund wird die Kneipe auch „Invalidendom“ genannt. Eine Erklärungsmöglichkeit dafür sind die neogotischen Maßwerkfenster, die an den Invalidendom in Paris erinnern. Schlüssiger ist jedoch folgende Verbindung zum Vorbild aus Frankreich.

Severinstrasse-1020996

Der Invalidendom in Paris wurde von Ludwig IVX. zur Versorgung der Kriegsversehrten in Auftrag gegeben. Auch im Kölner Brauhaus an der Severinstorburg trafen sich bereits morgens früh die südstädtischen Veteranen des ersten Weltkriegs zu Bier und Schnaps, viele hatten von Ihnen im Krieg Gliedmaßen verloren, waren also Invaliden.

Quellen

https://www.ksta.de/koelner-historie-unser-mann-vom-chlodwigplatz-13727486

http://www.bilderbuch-koeln.de/Strassen/Chlodwigplatz

Imgrund, Bernd: 111 Kölner Orte, die man gesehen haben muss, Bd.1, Emons-Verlag, 2008

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Chlodwigplatz_Koeln_1904.jpg