Klöster im Viertel

 

Klöster und Stiftskirchen

Das mittelalterliche Köln ist geprägt durch seine Stadtmauer, seine Kirchen und zahlreichen Klöster. Einer Aufstellung des Rates aus dieser Zeit zeigt, dass es neben 10 Stiftskirchen und den Kirchen der Pfarrgemeinden 14 Männer – und 24 Frauenklöster gab (ohne Kapellen und ordensähnliche Gemeinschaften wie Beginen etc.) Während der französischen Besatzungspolitik wurden zahlreiche Klöster und Stiftskirchen geschlossen. Hier eine Auswahl der Konvente, die wichtig für die Geschichte der Südstadt waren und sind.

Cellitinnenkloster Dreifaltigkeit. Im Jahre 1365 wurde aus dem Nachlass des Johann von Denandt ein Konvent für acht Beginen gegründet. Der Konvent war der Aufsicht des Kustos und Thesaurars der Stiftskirche St. Severin unterstellt. Die Gemeinschaft lebte in einem Haus auf der Achterstraße. 1828 wurde das Konvent aufgelöst. Heute befindet sich auf dem Grundstück das Museum Holz Schuhmacher.

Kölner Kartause. Die Kölner Kartause war eine Niederlassung des Kartäuser-Ordens im Kölner Severinsviertel (Kartäuserwall). Sie wurde 1334 gestiftet und galt als größte deutsche Niederlassung und reichstes Kloster von Köln. 1794 wurde sie beim Einmarsch der französischen Truppen nach Köln zwangsweise aufgelöst. Die Kartäuserkirche gehört seit 1928 der evangelischen Kirchengemeinde Köln.

Foto: © Rheinisches Bildarchiv Reproduktions-Nr: rba_d006100 Bildnachweis: Rheinisches Bildarchiv Köln Sander, August; Köln wie es war, Köln, 1920/1939, Kölnisches Stadtmuseum (Köln)

Maria vom Frieden Das Konvent der Unbeschuhten Karmelitinnen wurde 1637-39 auf dem Gelände Vor den Siebenbürgen / Schnurrgasse / Steinstr. Gegründet. Die Neugründung des Konventes in der Kölner Südstadt leiteten die Brüder des nahegelegenen Klosters der Karmeliten (Kölner Waidmarktes ) in die Wege. Vorbild der barocken Kirche war Il Gesu in Rom und wurde durch Unterstützung von Maria de Medici (im Kölner Exil seit 1641) verwirklicht.

Bildnachweis: Rheinisches Bildarchiv Köln
Sankt Maria vom Frieden, Fassade, Ansicht von der Schnurgasse aus, Köln, Rheinisches Bildarchiv (RBA 042 901, Köln)

Krankenhaus der Augustinnerinnen „Severinsklösterchen“ Das Haus wurde 1874 von der Ordensgemeinsschaft der Cellitinnen nach der Regel des heiligen Augustinus gegründet. Zuvor waren mehrere Schwestern aus Cellitinnenklöster zum Krankendienst in das Kölner Bürgerhospital am Neumarkt gerufen worden. Da die Schwesterngemeinschaft immer größer wurde kaufte sie 1869 den Mommerlocher Hof in der Severinstr. 63 und gründete ein eigenes Mutterhaus und Noviziat. Heute nach über 140 Jahren ist es weiterhin eine Institution in der Kölner Südstadt.

Krankenhaus der Augustinerinnen, Köln, (rba_mfL003189_05)
Foto: © Rheinisches Bildarchiv Dr. Pirlet 1974 Krankenhaus der Augustinerinnen, Köln, (rba_mf144725)

Quellen:

Carl Dietmar in „Köln im Mittelalter“ – Geheimnisse der Maler, Ausstellungskatalog WRM, 2013

Carl Dietmar, Werner Jung: Köln. Die große Stadtgeschichte, 1. Aufl. 2015

https://www.kartaeuserkirche-koeln.de/geschichte_der_koelner_kartause_.aspx