Karneval gilt als die fünfte Jahreszeit in Köln und lebt vor allem durch den Straßenkarneval. Traditionell findet dieser sehr stark in der Kölner Südstadt statt.
An Weiberfastnacht („Wieverfastelovend) beginnt um 11 Uhr 11 der offizielle Straßenkarneval. Die Hauptveranstaltung findet in der Regel auf dem Alter Markt in der Innenstadt statt. In vielen Kölner Stadtvierteln finden weitere Feiern zur Eröffnung statt. Eine der bekanntesten ist das Karnevalsspiel „Jan un Griet“, das in der Südstadt aufgeführt wird.
Chlodwigplatz, Severinstorburg und Severinstraße
Das Historienspiel wird traditionell an Weiberfastnacht um 13:30 Uhr an der Severinstorburg aufgeführt. Im Anschluss an das historische Stück startet ab 14:30 Uhr ein Umzug von der Südstadt bis zum Denkmal „Jan von Werth“ am Alter Markt.
Die Legende von Jan und Griet
Der Knecht Jan vom Kümpchenshof wirbt um die Liebe der Marktfrau Griet. Diese verschmäht seine Liebe, da er ihr nicht fein genug ist. Daraufhin zieht Jan in den 30-jährigen Krieg und kommt nach Jahren als berühmter Feldherr und General Jan von Werth wieder. Griet bereut es, Jan damals abgewiesen zu haben und spricht die historischen Worte: „Jan, wer et hätt jewoss!“ (hochdeutsch: Jan, wer das gewusst hätte). Aber Jan lehnt sie mit den Worten: „Griet, wer et hätt jedonn!“ (hochdeutsch: Griet, wer es getan hat) ab.
Vereine, Schulen und andere Gruppierungen der Südstadt ziehen am Veilchendienstag ab 13 Uhr durch ihr Viertel. Beginn ist an der Wormser Straße, von dort aus geht es dann weiter über den Chlodwigplatz hinein ins Vringsveedel durch die Severinsstraße. Teilnehmer sind u.a. die ansässigen Grundsschulen, das Comediatheater, ein Wagen der Kölner alternativen Stunksitzung.
Karnevalsumzüge
Am Karnevalssonntag finden die Kölner Schull- un Veedelszöch statt. Die besten Fuß- und Wagengruppen der Veedel werden dabei prämiert und dürfen am Rosenmontagszug teilnehmen. Der Zugweg orientiert sich am Zugweg des Rosenmontagszug und wird seit einigen Jahren auf dem Chlodwigplatz gestartet.
Bis vor einigen Jahren war dort der Abschluss der großen Umzüge, aus organisatorischen Gründen wurde der Zugweg umgedreht.
Der offizielle Höhepunkt des Kölner Karnevals ist der am Rosenmontag stattfindende Rosenmontagszug, entlang des Zugwegs wird natürlich auch auf der Straße gefeiert.
In der Nacht zum Mittwoch wird in den Veedeln als Abschiedsbrauch die Nubbelverbrennung abgehalten. Eine bekannte Nubbelverbrennung findet traditionell am Platz zur Eiche, Haus Müller statt. Danach ist das Lokal mehrere Tage zur Renovierung geschlossen.
Am Aschermittwoch finden nur noch interne Abschlusstreffen, meist ein gemeinsames Fischessen in verschiedenen Lokalen statt.